erkenntnisse und bekenntnisse

erkenntnisse und bekenntnisse

Samstag, 24. September 2011

nachdenken, nachhaken


beim modellseminar lokaljournalismus der bundeszentrae für politische bildung in der letzten woche in augsburg habe ich einige interessante menschen kennen gelernt. einige spannende erfahrungen gemacht. ein wenig zeit zum nachdenken über das eigene tun gehabt. und ein paar weiter führende anregungen erhalten.

spannnend etwa die soziologische unterfütterung, die dr. jan-hindrik schmidt vom hans-bredow-institut für medienforschung mitbrachte. die zahl der nutzer sozialer netzwerke steigt ständig. nicht nur bei den 14 bis 25-jährigen. auch von den 40 bis 59-jährigen ist eine großzahl dort vertreten. qualitätsjournalismus bleibt dabei auch im social web existenziell wichtig. wird von den nutzern erwartet. hauptaufgabe des journalisten ist es, das wichtige vom unwichtigen zu trennen.  In sozialen netzwerken wird eine eigene, persönliche öffentlichkeit geschaffen, in der die rollen von sender und empfänger verschwinden. aus publikation eines journalisten wird kommunikation.  per moderation lassen sich so mehrwerte auch für journalisten gewinnen.  Aus dem monolog (artikel) des experten (journalisten) wird ein dialog mit dem leser. den muss man auch bei kritik aushalten. dann wird man ernst genommen. gelesen. und weiter empfohlen.

wer qualität liefern will, sollte sich und sein handeln reflektieren. ausprobieren ist gut. schnell sein ist gut, flexibel sein ist gut. kreativ sein ist gut. aber nicht ohne nachzudenken. ohne sich zu vergewissern. ist das wahr? ist das klar? bringt das mehrwert? multimedialer und crossmedialer journalismus bleibt immer noch journalismus. lebt von guter recherche. lebt von authentizität. lebt vom nachfragen. nachhaken. tiefer bohren. in frage stellen. nur dann kann ich meine rolle ausfüllen. kann in dem unendlichen wust von informationn im netz meine bedeutung gewinnen. eine relevanz für den user haben. eine marke werden. schnell schlecht sein kann jeder. schnell gut sein erfordert vorbereitung, vordenken, nachdenken.

zeit zum nachdenken. die forderte beim seminar anton sahlender, mitglied der chefredaktion der main-post. nachdenken über das eigene tun. nachdenken über strategien. über konzepte. über techniken. über stilmitel. über gemachte erfahrungen. nachdenken. ideen entwickeln. ideen umsetzen.

kritisch bleiben. nachdenken. abstand halten.  von allem, über das man berichtet. so stefan aigner von regensburg-digital.de. man muss ja nicht so polemisch sein, wie aigner es gern mal ist. aber man darf  die pressemitteilung gern als anlass nehmen, um nachzufragen und weiter zu denken. statt sie eins zu eins ins blatt und ins netz zu heben. kritische distanz zu politik und verwaltung könnte so manchem lokaljournalisten gut tun. kommt vielleicht beim politiker nicht gut an. wird aber sicherlich von so manchem leser gern gesehen. gelesen. und belohnt. auch im netz. sonst macht es der blogger von nebenan. und dreht dem journalisten die nase.

und wer von uns (lokaljournalisten) will das schon…

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